Der kleine Sockhaus besteht seit 8125 Tagen    Letzte Änderung: 24.05.18, 22:38
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Freitag, 28. Januar 2005
Socken "gestern" und heute...


... im Vergleich!



Beim Aufräumen des Kleidersschrankes fielen mir heute "uralte" Socken in die Hände, Socken, die ich ganz zu Anfang meiner Hardcore-Sockenstrickzeit gestrickt habe. Dabei mußte ich erst grinsen und wurde dann aber nachdenklich, als ich die Socken genauer betrachtet. Es hat sich viel verändert in fünf Jahren...

Der Maschenanschlag

Damals schlug ich meine Maschen ganz normal mit dem Kreuzanschlag an, wie ich es in der Schule gelernt hatte. Eine andere Form des Maschenanschlags kannte ich gar nicht. Dann kam in einer mailing-Liste die Rede auf den runden Anschlag (auch "italienischer Anschlag" genannt) und ich probierte die Version, bei der erst die Hälfte der Maschen mit einem Kontrastgarn angeschlagen werden und dann abwechselnd eine Masche und ein Umschlag gestrickt werden. Diese Form des Anschlags fand ich beim Tragen deutlich angenehmer und beim Anziehen der Socken viel elastischer als Bündchen mit dem Kreuzanschlag, es ist aber auch ein bißchen umständlich zu stricken. Also kehrte ich erst einmal mehr oder weniger unzufrieden zu einem sehr lockeren Kreuzanschlag zurück. Inzwischen habe ich die für mich perfekte Form des Maschenanschlags gefunden... ich stricke die Maschen auf! Im Rowan Magazine Nr. 34 ist ein sehr schöner Technik-Teil zu den verschiedenen Anschlag-Varianten. Dort heißt diese Methode "Lace Cast-On" und wird u.a. für Birch genommen. Aber auch für meine Socken finde ich diese Form inzwischen absolut perfekt.

Das Bündchen

Was sich nicht verändert hat, ist das Bündchen, das ich stricke. Es sind immer noch 18 Reihen 2re/2li. Warum genau 18 Reihen? Gelernt habe ich die Regel "so viele Reihen wie Maschen auf eine Nadel des Nadelspiels", was bei einer Maschenzahl von 60 dann 15 Reihen wären. Doch 15 Reihen finde ich irgendwie zu kurz, 20 wären besser. Aber für 20 Reihen habe ich irgendwie kein Durchhaltevermögen und habe mich somit mit mir selbst auf 18 Reihen geeinigt und bin damit zufrieden.



Der Schaft

Hier hat sich eigentlich nur die Reihenzahl geändert. Ganz am Anfang habe ich 50 Reihen gestrickt, was ich aber in hohen Schuhen oder Stiefeletten als zu kurz empfinde. Also bin ich realtiv schnell zu 60 Reihen übergegangen. Inzwischen sind es aber aufgrund einer anderen Fersenform (nächster Abschnitt) 80 Reihen geworden.



Die Ferse

Bei der Ferse hat sich wohl am meisten geändert. Angefangen habe ich ganz klassisch mit der "dreigeteilten Ferse". Dann kam die "Herzferse", der ich auch einige Jahre treu blieb. Einzig störend empfinde ich hier, daß sich gerade bei der gemusterten Sockenwolle immer irgendwie ein Bruch ergibt und das Muster an der Ferse doch deutlich anders wird, da man ja nur über die Hälfte der Maschen strickt. Durch meine Toe-Up-Socken-Phase (nach Wendy's Toe-Up Sock Pattern auf deutsch) bin ich dann auf die Ferse mit verkürzten Reihen gekommen. Wendy verwendet, anders als in anderen Anleitungen, keine sog. "doppelte Masche" (bei denen ich mir einen Wolf gezerrt habe ;-) ), sondern "umwickelte" die nicht gestrickte Masche mit dem Faden. Bei Wendys Form habe ich im Gegensatz zu den "doppelten Maschen" keine Löcher. Inzwischen habe ich diese Fersenform nach einem Tip von Beate meinen Füßen noch besser angepasst, indem ich in den 10 letzten Reihen vor der Ferse am Anfang der zweiten und am Ende der dritten Nadel in jeder dritten Reihe jeweils eine Masche zunehme. Damit sind auf den beiden Nicht-Fersennadeln jeweils vier Maschen mehr und die Socken sind über der Ferse etwas weiter (sie Pfeile). Die vier Maschen nehme ich dann in den ersten 10 Reihen nach der Ferse in jeder dritten Reihe wieder ab. Auf dem Bild ganz rechts sieht man rechts und links von der Ferse die "überzähligen" Maschen.



Der Fuß

Geänder hat sich hier eindeutig die Länge. Das was ich früher als 39er-Länge gestrickt habe, ist nach den Maßtabellen, die es inzwischen überall gibt, eindeutig maximal Schuhgröße 37, aber gepasst haben die Socken trotzdem... irgendwie. Inzwischen finde ich aber deutlich längere Fußstücke eindeutig komfortabler und stricke 80 Reihen zwischen ferse und Spitze.



Die Spitze

Auch die Spitze hat sich deutlich verändert. Am Anfang habe ich eine deutlich rundere Spitze mit gestaffelten Abnahmen gestrickt: 3 mal in jeder dritten Reihe, 3 mal in jeder zweiten Reihe und dann in jeder Reihe bis noch 8 Maschen übrig waren. Die restlichen 8 Maschen habe ich mit dem Arbeitsfaden zusammengezogen und fertig. Dann erklärte Marianne mir die "Hanna-Spitze" (nachzulesen bei den Sockenstrickern unter "Anleitungen) und ich stülpte fortan meine Socken von innen nach außen und kettete die letzten 8 Maschen nach Hannas Art ab. Wiederum durch die Toe-Up Socken kam ich dann aber zu einer "anderen Spitzenform. Bei den Toe-Ups ist die Spitze ja ganz gleichmäßig und das Tragen fand ich sehr angenehm. Also stricke ich diese Spitze nun auch bei den normalen Socken, d.h. ich nehme einfach 8 mal in jeder zweiten Reihe ab und stricke dann mit den verbliebenen Maschen die "Hanna-Spitze. Das ergibt eine ganz gerade Spitze, die aber zu meiner Fußform super passt.



Manches hat sich also wirklich deutlich verändert. Geblieben ist die aber auf jeden Fall die Maschenzahl von 60 Maschen für meine 39er Füße und meine Abneigung gegen Mustersocken.

Auf jeden Fall finde ich es wirklich spannend, was sich so alles im Laufe der Zeit ergeben hat und auf wie viele verschieden Arten ich schon Socken gestrickt habe. Ich kann nur jedem raten, vieles zu probieren um irgendwann die wirklich optimale Socke für den eigenen Fuß zu finden. Ob ich bei der jetzigen Form bleiben... in fünf Jahren wissen wir mehr ;-)!

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Autos...


... und ihre Tücken!

Mein heißgeliebter roter Flitzer ist ein Auto mit... mmmh... nennen wir es mal Charakter. Er hat sein Eigenleben. Die Zentralverriegelung ist ab und zu mal kaputt und läßt mich gelegentlich nicht rein oder auch mal nicht raus, das elektrische Schiebedach öffnet sich auch schon mal spontan (bevorzugt bei strömendem Regen oder wenn ich über Kopfsteinpflaster fahre), die Alarmanlage heult auch schon mal bei einer Bodenwelle (klingt ein bißchen nach überfahrener Katze ;-) ), kurz, die Elektronik spinnt ein wenig.
Man könnte den Fehler vielleicht sogar beheben, aber bisher fand ich die Macken nicht so gravierend... eben eher ein Zeichen von Persönlichkeit.

Gut, gelegentlich nervt es auch, wenn mich der rote Teufel bei strömendem Regen die Türen nicht öffnen lässt oder ich nachts verzweifelt versuche, die Alarmanlage abzustellen, weil mal wieder ein heftiger Windstoß am Auto gerüttelt hat und alle Nachbarn grinsend bzw. wutschnaubend an den Fenstern hängen. Dann meckere ich auch schon mal über meinen fahrbaren Untersatz und höre dann von meinem Freund stets mit einem leicht hämischem Unterton in der Stimme solche Sätze wie: "Ich sach ja, Golf... Gefährt ohne logische Funktion!" oder "Kauf Dir doch endlich mal ein vernünftiges Auto!". Solche Sätze tun weh...

Heute morgen dann um 9 Uhr ein Anruf:
Er: "Ingilein???" ... wenn er "Ingilein" sagt, dann will er etwas... "Ähmm, könntest Du mir mal die Telefonnummer von Audi XY raussuchen?"
Ich: "Warum?"
Er: "Och... naja... öhm, ich steh hier auf dem Parkplatz vom Krankenhaus und irgendwie springt mein Auto nicht an! Ich verstehe das gar nicht!"

In diesem Augenblick wandte ich meine Augen gen Himmel, dankte im Stillen und sagte den Satz der Sätze:
"Kauf Dir doch endlich mal ein vernünftiges Auto!"
Dann ging ich grinsend die Telefonnummer von Audi suchen.

Es gibt noch ausgleichende Gerechtigkeit ;-)...

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