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Donnerstag, 27. Februar 2003
Bericht...

... zur Lage der Karnevals-Hochburg:

Es ist Donnerstag und die Narren übernehmen langsam die Stadt. Es begann gestern Abend, als mein Freund dringend eine alte Krawatte suchte. "Was willst du denn damit, du stehst doch sonst nicht auf adrette Kleidung!" Seine Antwort: "Morgen ist doch Weiberfastnacht!". Meine Alarmglocken begannen zu schellen...
Und während mein Freund heute morgen im Krankenhaus symbolisch entmachtet wird, habe ich uns mit Vorräten für die nächsten fünf Tage eingedeckt. Man muß nämlich bedenken: ab Weiberfastnacht geht in Aachen nix mehr.

Meine erste Erfahrung mit dieser Zeit machte ich ganz am Anfang meines Studiums in Aachen. Es waren Semesterferien, ein Tag fleißigen Lernens und ich merkte irgendwann gegen Mittag, daß sowohl Milch wie auch Kaffee, Brot und Schokolade zur Neige gingen. Ich beschloß, mal eben zum Laden um die Ecke zu laufen. Dort stand ich vor verschlossenen Türen. Ich überlegte kurz, ob vielleicht Sonntag wäre, war mir aber sicher, daß es sich um einen normalen Arbeitstag handelte und schloß auf irgendwelche persönlichen Gründe des Ladenbesitzers. Also nahm ich mein Auto und fuhr zum großen Einkaufscenter, nur um auch hier von neuem die Erfahrung zu machen, vor verschlossenen Türen zu stehen. Ich war perplex. Wieder daheim traf ich im Flur meine Nachbarin und fragte sie, ob vielleicht heute ein Feiertag sei, den ich nicht kannte. Ihre vorwurfsvolle Antwort: "Heute ist doch Fettdonnerstag!". In der Annahme, daß es sich hierbei vielleicht um den Welt-Diät-Tag handeln könnte, antwortete ich vorsichtig: "Aber zumindest Obst und Gemüse könnten sie ja dann heute verkaufen!" und erntete schallendes Gelächter. Dann klärte sie mich über die Karnevals-Geflogenheiten dieser Stadt auf. Kurz zusammengefasst: ab Fettdonnerstag 11:11 Uhr geht hier nix mehr. Die Narren haben die Stadt fest in der Hand.

Auch heute morgen überrollte mich die Karnevals-Welle mit voller Wucht. Auf dem Weg zum Bäcker treffe ich auf verkleidete Schulkinder. Im Bäckerladen gibts dann Humtata-Musik und Verkäuferinnen mit lustigen Hütchen. Im Supermarkt ist die Dame an der Frischfleisch-Theke als überlebensgroßes Huhn verkleidet (was ich ja dann doch irgendwie originell finde) und die Kassiererinnen tragen Teufelskostüme. Ab 11:11 Uhr haben die Schüler frei und ziehen geschlossen zum Markt, wo dann der Prinz erwartet wird. Kurz, man kann es nicht mehr ignorieren und ich habe dann auch brav zur Feier des Tages zwei Berliner gekauft.

Ob ich mich ins Karnevals-Getümmel stürzen werde, ist noch fraglich. Ich bin kein Fan von Fröhlichkeit nach Termin. Aber manchmal ist es ja auch ganz witzig und sehenswert ist es allemal. In diesem Sinne... Oche Alaaf!