Der kleine Sockhaus besteht seit 8119 Tagen    Letzte Änderung: 24.05.18, 22:38
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Donnerstag, 1. Juli 2004
Aufräumen und die Folgen

Uff!
Drei Tage habe ich aufgeräumt... wobei "aufgeräumt" eigentlich das falsche Wort ist: "renoviert" trifft es besser.

Endlich, drei Jahre nach Einzug, sieht unsere Wohnung jetzt so aus, wie sie damals schon aussehen sollte. Aber irgendwas war immer... und alles, was man nicht direkt macht, macht man eigentlich nie mehr. So standen im Schlafzimmer noch zwei Kisten, es fehlten noch ein paar Regale, die Abstellkammer konnte man eigentlich nur mit Kopfschutz betreten, da alles blind in die Regale gestopft war und viele der Schränke in der Wohnung waren mehr Zierde denn Nutzen, da ihr Innenleben völlig unstrukturiert war.

Nun ja, als "Ansporn" hatte ich meine Mutter eingeladen, denn schließlich ist meine Mutter die beste Kritikerin was Einrichtung und Ordentlichkeit angeht. Die Folge der Einladung war eine dreitägige Aufräum-, Putz-, Wasch- und Schlepp-Aktion während der ich dauerhaft an meinem geistigen Zustand bei Aussprache der Einladung zweifelte. Aber irgendwann war alles fertig, die Wohnung war endlich so, wie sie damals schon sein sollte und ich war im Rausch...

Nachdem Mutter wieder weg war, verfiel ich nicht - wie von meinem Freund erwartete - in den alltäglichen "Ein-bißchen-Chaos-gehört-dazu"-Trott zurück, sondern verwandelte mich in ... ja, in was eigentlich? Meine Mutter?

Erst einmal habe ich die Nähmaschine hervor geholt und neue Kissen und Hussen für diverse Stühle und das leicht verschlissene Sofa genäht.
Außerdem ist seit neuestem der Staubsauger mein bester Freund. Seitdem man so viel von den Teppichen sieht, fällt jeder Fussel doppelt auf. Also sauge ich täglich... teilweise mehrmals. Auch mein Freund fühlt sich dezent verfolgt von mir, seitdem ich ihn beim Essen permanent beobachte, ob er auch ja nicht krümelt, kleckert oder sonstige Verfehlungen begeht. Gestern trug ich ihm sogar den Untersetzer nach, als er vom Tisch zum Sofa wechselte, nur um Wasserringe zu verhindern. Nun hofft er, daß es wieder nachläßt...

Ach ja, und finden tue ich auch nichts mehr. Vorher war das Chaos perfekt organisiert. Ein Griff und ich fand im dicksten Papierstapel die gesuchte Bescheinigung, das wichtige Fax oder die Kontonummer, die auf einen kleinen Schmierzettel gekritzelt war. Seitdem ich aufgeräumt habe, ist alles irgendwie perfekt "ver-räumt". Die Speicherkarte für die DigiCam ist irgendwo gut gesichert, aber ich könnte eh keine Fotos bearbeiten, da ich den CardReader auch nicht finde. Den Abholschein vom Schuster habe ich vermutlich ins Altpapier befördert und den Gutschein von Wolle Hartmuth finde ich auch irgendwie nicht mehr (den habe ich aber beim Aufräumen noch in Händen gehalten und irgendwo "gesichert"!). Aber Stricken ist eh schwierig, denn ich habe die ganze Wolle (bis auf die Sockenwolle) so schön in Kisten gepackt, daß es die perfekte Ordnung zerstören würde, wenn ich die Kisten jetzt wieder ins Wohnzimmer schleppen würde.

Ich warte jetzt einfach, bis dieser Zustand wieder nachlässt und solange stricke ich halt Socken... vorher muß ich allerdings noch den Staubsauger holen, denn ich habe gerade wieder einige Fusseln auf dem Teppich entdeckt ;-).