Der kleine Sockhaus besteht seit 8125 Tagen    Letzte Änderung: 24.05.18, 22:38
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Sonntag, 9. April 2006
Manchmal macht man Sachen...


... bei denen man sich hinterher über sich selbst wundert und fragt: "Wie kam ich bloß auf diese idiotische Idee???"

Weil das Sunrise Circle Jacket ja nun endlich mal weiter wachsen muß, habe ich in den letzten Tagen immer mal wieder ein bißchen grüne Ombre gesponnen und heute morgen dann die zweite Spule voll gehabt. Zwei Traditional-Spulen machen zusammen 200g. Und weil das Louet so schön große Spulen hat, zwirne ich lieber am Louet, denn da bekomme ich alles auf eine Spule. Also habe ich eine ganze Louet-Spule mit Ombré voll gemacht. So weit, so gut...

Das letzte Mal habe ich die 200g Wolle ganz normal mit der Schirmhaspel zum Strang gewickelt. Allerdings wird dann der Strang sehr dick und braucht dementsprechend lange zum Trocknen. Weil ich aber ganz schnell weiter stricken will, habe ich überlegt, daß es ja praktischer ist, einen dünneren - weil längeren - Strang zu machen, weil der dann viel schneller trocknet.

Gedacht, getan...
Das Arbeitszimmer des aushäusigen Lieblingsmannes eignet sich dafür sehr gut und somit habe ich zwischen Türklinke und Fenstergriff, Abstand locker 7 Meter, einen richtig schön langen Strang gespannt. Dabei kam es auch zum ersten Zwischenfall, als ich nämlich, da ich ja mit der vollen Spule ständig zwischen Tür und Fenster hin und her laufen mußte, mit der Hüfte gegen einen Stuhl stieß, woraufhin dieser gegen die ewig zwei-blättrige halb vertrocknete Palme stieß, woraufhin diese gegen einen Kerzenleuchter stieß, welcher daraufhin umfiel und dabei noch eine Glasschale mit zu Boden nahm. Die Glasschale war eh häßlich und ist somit kein Verlust, der Kerzenleuchter hat leider überlebt, die Palme auch (warum stehen Männer bloß auf seltsame Grünpflanzen, die selten mehr als ein Blatt haben... der Lieblingsmann beherbergt in seinem Arbeitszimmer einige davon).
Zwischen den Scherben der Glasschale herum tänzelnd habe ich dann den Strang zu Ende gewickelt, denn ich konnte nicht in die Abstellkammer für Müllsack und Kehrschaufel, weil der Strang ja an der Türklinke hing. Hätte ich sie öffnen wollen, dann hätte ich den Strang abnehmen müssen und das wollte ich nun wirklich nicht... ;-)!

Gut, der Strang war nun elend lang und ich schleifte ihn ins Bad. "Immer vorher waschen und dann ausschlagen!" sagte meine Spinnmeisterin Brigitte damals zu mir.Und so warf ich das Monsterteil ins Waschbecken, zog es durchs Wasser und dann, ja dann versuchte ich verzweifelt, aus dem grünen Wirrwarr wieder einen Strang zu machen, um ihn auszuschlagen. Nach etwa einer halben Stunde war mir das dann doch gelungen und ich schlug das Teil in Etappen - dabei heftige Flüche über meine idiotische Idee murmelnd - an der Badezimmerwand aus... nur, um es danach erneut entwirren zu dürfen.

Jetzt hängt der Strang, verteilt übers ganze Badezimmer, zum Trocknen und ich überlege verzweifelt, wie ich das Teil nachher zum Knäuel wickle. Mein normales Vorgehen "Strang wieder auf Haspel und dann mit dem Wollwickler wickeln" wird nicht gehen... allein schon deswegen nicht, weil dann der Lieblingsmann daheim ist und es sicher nicht lustig findet, wenn ich den Strang noch einmal quer durch sein Arbeitszimmer spanne. Erst recht nicht, nachdem ich ihm gebeichtet habe, daß die Glasschale hin ist ;-).

Wie, zur Hacke, kam ich bloß auf diese Idee?

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