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Freitag, 18. August 2006
Frau muß nur geschickt verhandeln...


... und schon steht das Terror-Gerät wieder an seinem Platz :-)))!

Es begab sich, daß Lieblingsmann und Freund-von-Lieblingsmann dringend ein Geburtstagsgeschenk für einen weiteren Freund brauchten. Und da Männer (zumindest die, die ich kenne) bei Geschenken fast immer absolut phantasielos sind, sahen mich beide mit fragenden Dackelaugen an. Kein Problem! Ich hatte die richtige Idee und konnte auch gleich die passenden Zutaten liefern.

Und vorhin stand der Lieblingsmann in meinem Zimmer, Geschenk in der Hand und fragender Blick...

Ich: "Was?"
Er: "Haben wir noch sowas für drumrum?"
Ich: "Du meinst Geschenkpapier?"
Er: "Ja!"
Ich: "Hinter der Tür im Regal!"
... er holt das Papier, weiterer fragender Blick...
Ich: "Was denn noch?"
Er: "Und nun?"
Ich: "Wir machen einen Deal! Du trägst die Strima wieder an ihren Platz und ich verpacke Euch das Geschenk!"

Ergebnis: Die Strima steht wieder da, wo sie hingehört und ich habe dafür das Geschenk auch extra nett verpackt. Hach, manchmal hat diese männliche Hilflosigkeit bezüglich des banalen Faltens übergroßer Papierbögen um simple Pappkartons doch Vorteile!

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Ach ja...


... den Knaller landete übrigens der Lieblingsmann.

Der kam vor gut drei Wochen abends während seines Dienstes in mein Krankenzimmer gehumpelt und meinte, er habe sich "irgendwie das Knie verdreht"! Die spätere Diagnose ergab dann einen Meniskus-Riß und eine OP zwei Tage später.

So lagen wir also im selben Krankenhaus, getrennt durch zwei Etagen (Doppelzimmer?...Nicht in einem katholischen Krankenhaus!) und konnten uns gegnseitig besuchen. Das war schon lustig, beide linkes Bein kaputt, beide an Krücken... wobei ich durch jahrelanges Training deutlich schneller war, allerdings zeitweilig vor lauter Lachen nicht weiterlaufen konnte (Rache muß sein ;-)!). Leider war sein Aufenthalt dort wesentlich kürzer als meiner und somit war mein Entertainment-Programm nach drei Tagen auch schon wieder vorbei.

Einen Vorteil hat es aber, daß er nun auch KZH (Krank Zu Hause) ist... ich bin nun zuhause erst einmal nicht allein und habe jemanden, der mir den Kaffee servieren kann.
Großer Nachteil allerdings: er hat sein Arbeitszimmer zurück erobert und damit auch ein wesentliches "Terror-Gerät", welches ihm schon länger ein Dorn im Auge war, dort entfernt. Grummel!

Aber ich habe verhandelt. Nachdem er mir bei einem Besuch von seiner Tat berichtet hatte und ich ein paar Tränchen verdrückte, weil ich mich doch seit so vielen Wochen so sehr aufs Strima-stricken freue (Tränen kann er normalerweise nichts entgegen setzen, daher ziehe ich diese "Waffe" manchmal langen Diskussionen vor ;-)!), hat er eingewilligt, daß ich die Strima wieder dort aufstellen darf, solange ich "die Krücken habe". Und da besagte Unterarmgehstützen mein Eigentum sind, habe ich sie ja im Prinzip für immer! Heute nachmittag zieht die Strima also wieder in sein Arbeitszimmer!!! Ausgetrickst ;-)!

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Eigentlich...


... wollte ich an jenem Freitag vor acht Wochen nur mal eben zum Verbandwechsel ins Krankenhaus fahren, denn schließlich war ich ja inzwischen daran gewöhnt, daß mein Bauchgefühl ignoriert wurde und ich jedes Mal von neuem hörte, daß alles normal sei.

An diesem Freitag war aber alles anders. Der mich sonst behandelnde Arzt war im Urlaub und ihn vertretende Oberarzt gehörte nicht zu "Abwarten-Fraktion", sondern blickte mit gerunzelter Stirn und einem leicht panischem Blick auf das, was unter dem Verband war. Nach einer - längst überfälligen - Ultraschall-Untersuchung kam es dann zu folgender Kommunikation.

Oberarzt: "Das müssen wir aufmachen!"
Ich: "Wann?"
OA: "Jetzt gleich!"
Ich: "Wie bitte?"
OA: "Jetzt! Heute!"
Ich: "Da bin ich gegen!"
OA: "Warum?"
Ich: "Morgen ist die Taufe meines Patenkindes!"
OA: "Die wird dann wohl ohne sie stattfinden!"
Ich: "Reicht nicht auch Montag?"
OA: "Nein!"
Ich: "Ich bin aber eh nicht nüchtern! Ich habe gerade erst ein Eis gegessen!"
OA: "Es gibt auch Spinal-Narkosen!"
Ich: "Die mag ich nicht!"
OA: "Na, dann warten wir eben noch ein paar Stunden, bis sie wieder nüchtern sind!"
Ich: "Dann kann es ja nicht so dramtisch sein, dann können wir auch noch bis Montag warten!"
OA: "Vergessen sie`s! Ende der Diskussion!"

So nahm das Drama seinen Lauf!
Nun, acht Wochen und drei weitere Operationen später, bin ich erst mal wieder zu Hause, werde in Zukunft ganz sicher keine Shorts oder kurze Röcke mehr tragen und bin froh, daß ich mit meiner Strima auch Kniestrümpfe stricken kann. Die Spuren der vier Operationen sind leider überdeutlich und werden auch nie wieder verschwinden... aber was soll`s, das Bein ist noch dran! Nur mit dem Laufen ist es noch sehr schwierig, aber ich denke, daß ich das auch mit der Zeit wieder lernen werde! Vorerst humpele ich also auf Unterarmgehstützen durch die Gegend und bin heilfroh, wieder in meinen eigenen vier Wänden zu sein.

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