Gestern abend kam der Lieblingsmann nach Hause und schob dieses Monsterpaket vor sich durch die Wohnungstür...

Ich: "Was - Ist - Das????"
Er: "Du wolltest doch Russisch lernen!"
Ich: "Ämmm...!"
Er: "Das ist die Verbindung zur ISS!"
Ich: "Was um Himmels Willen hast Du gekauft????"
Er: "Entspann Dich! Das ist eine Sat-Schüssel!"
Ich: "Wir haben einen Sat-Schüssel!!!"
Er: "Aber nur eine kleine!"
Ich: "Wie war das mit den Männern und den Sportwagen? Je größer das Auto, desto kleiner der...!"
Er: "Ich habe extra nicht die ganz große genommen! Es gab auch noch ein, die war deutlich größer!"
Ich: "Ach so! Dann bin ich ja beruhigt! Hoffentlich ist das Teil nicht so häßlich wie ihr Vorgänger?! Gibt es solche Schüsseln eigentlich auch in pink?"
Er: "Du spinnst!"

Nun also haben wir ein Monster von Sat-Schüssel (auch wenn es nur die mittlere Größe ist) und der - gerade erst von einem grippalen Infekt genesene - Lieblingsmann turnt bei strömendem Regen auf dem Balkon herum und versucht, das gute Stück einzurichten. Leider hat er dabei noch keinen Durchbruch erzielt. Also murmelt er seit einer Stunde solche Sätze wie "Oder liegt es an den Kabeln?", "Vielleicht sollte ich noch zwei Grad kippen!" und "Das kann doch gar nicht sein! Es muß doch gehen! Ich verstehe das nicht!" vor sich hin und rennt zwischen Balkon und Wohnzimmer hin und her.

Ich sage ja immer: Der Weg hinauf zum Olymp ist steinig ;-)!

... ich gehört habe, daß es in Deutschland nur etwa 600 aktive Curling-Spieler gibt, habe ich gerade versucht, den Lieblingsmann fürs Curling zu begeistern.

Ich: "Wie wäre es denn mit Curling statt mit Fliegen?"
Er: "Öhmmm...?!"
Ich: "Ja, dann könntest Du zuhause trainieren!"
Er: "Wie?"
Ich: "Zumindest das mit dem Wischen... Curling-Spieler sind bestimmt gut im Fußböden-Wischen!"
Er: "Du spinnst! Mein Flugzeug putze ich auch nach jedem Flug... und haben wir deshalb hier saubere Fenster?"

Schade, ich hatte gerade Hoffnung auf zukünftige Entlastung im Haushalt ;-)!

Heute nun brachte der Lieblingsmann post-nachtdienstlich sein Auto samt kaputter Heizung zum Service, ließ sich nach Hause kutschieren und verschwand im Bett.

Um 15h klingelte das Telefon... der Service-Mensch:

Er: "Wir haben ihr Auto hier!"
Ich: "Ja!"
Er: "Angeblich ist ihre Heizung kaputt... steht im Auftragszettel!"
Ich: "Ja, seit November!"
Er: "Und was ist daran kaputt?"
Ich: "Ähmmm... sie funktioniert nicht?!"
Er: "Die funktioniert super... ich habe sie gerade mal angemacht und verbrenne mir hier nach ein paar Minuten schon die Finger!"
Ich: "Ähhhh...!!!"
Er: "Oder wollen sie ihr Auto als Sauna benutzen?"
Ich: "Das Auto gehört meinem Freund! Und er hat behauptet, daß die Heizung kaputt ist!"
Er: "Und ich dachte schon, daß das wieder so ein Frauen-Problem ist... die frieren ja ständig... meine auch... wissen sie... ich heize zuhause schon wie blöd... bei den Öl-Preisen... und sie friert immer noch..."
Ich: "Ich gehe ihnen mal den Autobesitzer ans Telefon holen, dann können sie dem das mit der funktionierenden Heizung erzählen...!"

Kurz... die Heizung, die seit November kaputt ist, ist gar nicht kaputt (behauptet zumindest die Werkstatt) und wird vermutlich ab morgen früh auch wieder kaputt sein um dann in der Werkstatt spontan doch wieder zu funktionieren. Wir werden sehen...!

Manchmal bin ich der Meinung, daß jede Firma jeden Mitarbeiter, der in der Lage ist, einen Telefonhörer zu halten, zu einem Telefon-Seminar schicken sollte...!

Gerade eben:
Ich rufe beim Kundendienst an, weil die Heizung im Auto des Lieblingsmannes kaputt ist (seit November, aber das ist sein Bier... ich habe nur das ewige Gejammer darüber satt!).

Ich: "Guten Tag, ich rufe an wegen der Standheizung im Wagen meines Freundes!"
Er: "..."
Ich: "Die ist kaputt!"
Er: "Och herm...!"
Ich: "Sie springt nicht mehr an!"
Er: "Und warum rufen sie mich jetzt an?"
Ich: "Sie haben sie eingebaut!"
Er: "Da hat sie aber bestimmt funktioniert!"
Ich: "Ja, aber nun seit November nicht mehr!"
Er: "Dann ist die Heizung kaputt!"
Ich: "Und ich dachte schon, das müßte so sein!"
Er: "Nee, die sollte schon funktionieren!"
Ich: "Wann kann er denn mal vorbei kommen, damit sie mal nachsehen, was da dran ist?"
Er: "Öhmmm...!"
Ich: "Geht es am Mittwoch?"
Er: "Ich weiß ja gar nicht, was da kaputt ist... wie soll ich denn dann sagen, ob wir sie am Mittwoch reparieren können?"
Ich: "Aber zumindest schonmal nachsehen könnten sie doch?!"
Er: "Ja!"
Ich: "Also am Mittwoch?"
Er: "Ja, morgens um acht!"
Ich: "Nee, das geht nicht, weil er erst um 11 Uhr vom Nachdienst kommt!"
Er: "Ja dann nicht!"
Ich: "Gehts nicht auch später? So gegen Mittag?"
Er: "Ja... hmmm!"
Ich: "Kann er also gegen Mittag vorbei kommen?"
Er: "Hmmm... ja!"
Ich: "Gut, dann gegen mittag!"
Er: "Aber dann kann ich es nicht am selben Tag noch reparieren?"
Ich: "Er soll einfach mal vorbei kommen, dann können sie ja mal schauen... vielleicht ist es ja auch nur eine Kleinigkeit!"
Er: "Das glaube ich nicht... so Elektrik, das sind immer schwierige Sachen! Früher war das eh immer besser... da konnte man Autos noch zwischendurch mal reparieren! Aber heute...! Und die Elektrik ist wirklich kompliziert... ich habe auch so ein Auto und ich blicke da auch nicht mehr durch... das ist ja alles so technisch... ich muß auch immer zum Händler fahren... und ich bin ja auch vom Fach, wissen sie....!"
Ich: "Ich schicke ihn dann am Mittwoch vorbei!"
Er: "Ja! Machen sie das!"

Agrrrrrrrrrr! War das anstrengend! Demnächst verlange ich ein Sekretärinnen-Gehalt vom Lieblingsmann!

... gestern abend hat der Lieblingsmann eine DVD geschaut: "Unterwegs nach Cold Mountain".

Ich bin mal kurz ins Zimmer gekommen und sah die Hauptdarstellerin auf der Veranda sitzen, mit einem Tuch um die Schultern ähnlich wie Birch & Co.

Ich: "Schau mal, die hat genau so ein Tuch um, wie ich sie immer stricke!"
Er: "Tja, 1860 war das wohl Mode!"

Männer!

Der Verwandschaftsbesuch ist durch, auf den Punkt genau war die Wohnung ordentlich und der Kaffeetisch gedeckt. Und ich war erstaunlich entspannt!

Allerdings war der Teil davor noch etwas stressig:

8.32h: Aufwachen und nach dem Kauni-Tuch im Bad sehen
8.34h: Kauni-Tuch ist trocken, alles wird gut!
8.59h: Kaffee trinken und Versuch, den Lieblingsmann durch laute Weihnachtsmusik aus dem Radio zu wecken
9.04h: Lieblingsmann grummelt, ich mache einen Schlachtplan, wie wir die Wohnung noch fertig bekommen, wer einkaufen fährt und wer sich ums Altpapier etc. kümmert
9.18h: Der Lieblingsmann findet Pläne doof...
9.20h: ... total doof...
9.22h: ... und versteckt sich hinter der Tageszeitung!
9.30h: Ich putze das Bad!
10.00h: Abfahrt in Richtung Innenstadt, auch Zentrum des Wahnsinns genannt!
10.24h: 24 Minuten für eine Strecke, die sonst keine 7 Minuten braucht!
10.34h: Parkplatz im Parkhaus gefunden
10.38h: Die Hausschuhe für meine Tante gibt es nur noch in Größe L, auf Nachfrage meint die Verkäuferin aber, daß sie, wenn ich 10 Minuten warte, nochmal am Lager nachschaut...
10.58h: ... um nach 20 Minuten festzustellen, daß es seit einer Woche schon nur noch S und L gibt. Muß mein Tante halt dicke Socken reinziehen!!!
11.03h: Bei Butler´s ergatterte ich die letzte Tischdecke in der passenden Größe, die aber leider keine Verpackungsbanderole mehr hat.
11.08: Die Dame an der Kasse muß erst einen Zollstock suchen, um zu messen, ob es wirklich 2,10 Meter sind...
11.16h: ... und findet dann die Artikelnummer nicht ...
11.23h: ... um anschließend fast 10 Minuten zu brauchen, um die Decke wieder perfekt zu falten... ich hätte sie auch ungefaltet genommen!
11.27h: Das Parkhaus weigert sich, meine EC-Karte, die beim Einfahren noch funktioniert hatte, beim Ausfahren zu lesen.
11.37h: 10 Minuten und ein wildes Hupkonzert der Autos hinter mir später kommt endlich ein Service-Mensch, der mit stoischer Ruhe die ca 15 Autos hinter mir ignorierte, noch mehrfach meine EC-Karten testweise in diverse Schlitze des Gerätes schiebt, dann bestätigte, daß es wirklich seltsam sei mit dieser modernen Technik...
11.42h: ...und mich nach weiteren 5 Minuten aus der Tiefgarage entläßt.
11.48h: Ankunft im Getränkemarkt
11.58h: Kasten Cola ist gekauft... auch hier ist meine EC-Karte nicht lesbar
12.04h: bin schon 4 Minuten hinter meinem Zeitplan, müßte jetzt eigentlich schon Wohnzimmer aufräumen
12.10h: Kuchen kaufen... Backen für Verwandschaft fällt aus... es lebe der Reisfladen (auch wenn ich immer noch nicht verstehe, was Reis auf Kuchen soll)
12.15h: tchibo hat total coole Aufbewahrungsboxen und ich kaufe gleich 7 Stück (mehr Bargeld hatte ich nicht mehr!)
12.22h: Ankunft Wohnung, 22 Minuten hinter dem Zeitplan...
12.23h: ... und leichte "Irritation" darüber, daß Lieblingsmann noch nicht wirklich etwas getan hat...
12.24h: Ordnungsboxen sind prima...
12.34h: ... denn man kann einfach alles herumliegende Woll-Jedöns reinschmeißen und die Dinger in unsichtbare Ecken schieben...
12.36h: ... neben dem Sofa stapeln (ersetzt den Beistelltisch)...
12.38h: ... unters Bett schieben...
12.48h: ... und alles ist ordentlich!
13.33h: Wohnzimmer erstrahlt in neuem Glanz samt Weihnachtsdeko
13.59h: Leiblingsmann beginnt jetzt (!) mit seinem Teil des Schlachtplans... meine Aussage "In 30 Minuten sind deine Verwandten da!" wird als Panikmache bezeichnet und ignoriert
14.12h: Altpapier gesammelt, alle nun leeren Wollkartons (Wolle ist ja nun in den praktischen Boxen) platt gemacht, Altglas von Deckeln befreit und bereit zum Abtransport
14.14h: Im Schweiße meines Angesichtes schleppe ich drei Ikea-Taschen voll Altpapier und Altglas zum Auto... der Lieblingsmann geht duschen (!!)
14.28h: Altpapier & -glas ist weg, ich kann jetzt das Bad nochmal wischen
14.32h: langsam bekomme ich Panik... der Lieblingsmann ist frisch geduscht und völlig entspannt und fängt nun an, Staub zu saugen
14.38h: ich beschließe, daß nun eh alles egal ist und decke den Kaffeetisch
14.42h: der Lieblingsmann meldet die Ankunft der Verwandschaft vom Fester aus
14.44h: Ich raffe alles, was noch irgendwie herumliegt und werfe es ins Schlafzimmer
14.45h: Die Türklingel schellt... uff!

Leider sind wir ein typischer Arzthaushalt, in dem es nie Pflaster und nie Kopfschmerztabletten gibt.

Ich: "Ich brauche ein Pflaster für meinen Fuß! Haben wir noch braunes Pflaster?"
Er: "Hmm... keine Ahnung!"
Ich: "Oder sonst irgendwas?"
Er: "Weiß nicht!"
Ich: "Such bitte mal irgendwas und leg es mir dann in der Küche auf den Tisch!"

Und was finde ich 5 Minuten später auf dem Küchentisch?
Weißes Isolierband und den Elektrotacker!!!!

... ist meine persönliche Abkürzung für "Männliches Kommunikationsdefizit im Bereich Wolle".

Der Lieblingsmann ist eindeutig betroffen!!!

Symptomatisch ist folgendes: keinerlei oder nur minimale verbale Reaktion auf kommunikative Initiative meinerseits zum Thema Wolle und Stricken.

Ein Beispiel:
Ich halte ein Knäuel Trekking XXL in der Hand und frage: "Was meinst Du, soll ich daraus einen Pullover stricken?"
Er: "Hmm!"
Ich: "Oder ist das zu bunt?"
Er: "Hmmhmm!"
Ich: "Was denn jetzt?"
Er: "Ja!"
Ich: "Zu bunt oder gut?"
Er: "Nein!"
Ich: "Was jetzt?"
Er: "Hmmm!"

oder

Ich: "Schau mal! Die Wolle ist schön, oder?"
Er: "Hmm!"
Ich: "Die ist viel schöner als im Katalog! ich bin total begeistert!"
Er: "Hmmhmm!"
Ich: "Willst Du auch solche Socken?"
Er: "Welche?"
Ich: "Solche aus 6-facher Wolle!"
Er: "Hmmm!"

Allerdings...
... einen entscheidenden Vorteil hat MKDW: auch den Flur blockierende Wolltüten, im Bad trocknende Stränge Spinnwolle oder auf dem Sofa lagernde Strickstücke rufen keinerlei Reaktionen hervor. Und wo keine Reaktion, da auch kein Meckern! Was will man mehr?

... nach dem Erklimmen des hohen Olymps gäbe es keine Steigerung mehr!

Gestern abend auf dem Balkon blickte der Lieblingsmann erst die Sat-Schüssel an und dann mich.
Er: "Ich habe beschlossen, nun auch die Sat-Schüssel zu upgraden!"
Ich: "Aha!"
Er: "Ja, das ist ja nur eine 60er Schüssel. Da müßte eigentlich mindestens eine 80er oder 100er Schüssel hin! Sieh mal, unsere ist deutlich kleiner als alle anderen Schüsseln!"
Ich: "Frag doch mal unsere Nachbarn, was die nach der Renovierung mit ihrer alten Badewanne gemacht haben! Damit hättest Du dann die größte Schüssel von allen!"
Er: "Nein, im Ernst, mit der jetzigen Schüssel nutzen wir nicht einmal ein Viertel der Möglichkeiten der Dreambox!"
Ich: "Mir reicht das Viertel völlig! Was brauchen wir denn noch mehr?"
Er: "Mir schwebt da entweder eine schielende Konstruktion vor... oder, noch genialer, eine Schüssel mit funkgesteuertem Motor!"
Ich: "Motor???"
Er: "Ja, die kann mann dann nach Belieben auf verschiedene Satelliten ausrichten...!"
Ich: "Ah ja! Wenn du es hinbekommst, daß wir demnächst eine Standleitung zur Raumstation Mir haben, finde ich das okay! Ich wollte schon immer Russisch lernen!"
Er: "Du nimmst mich nicht ernst!"

Ich leide! Und ich weiß, Petra wird mich verstehen!

... sind wir in den hohen Olymp des Satelliten-Fernsehns aufgestiegen.

Gut ist, wir können wieder fernsehen, schlecht ist, ich trauere dem alten Sat-Receiver schwer nach.

Jahrelang führten er und ich eine friedliche Co-Existenz. Er zeigt mir immer an, welches Wetter draußen gerade herrschte, denn bei Regen, Sturm, Schnee und auch nur dem entferntesten Gewitter schauten wir Klötzchen-TV, heißt, wir hatten kein normales TV-Bild mehr, sondern irgendwie nur noch bunte Quadrate. Auch mochte er es nicht, wenn ich mit dem Funktelefon telefonierte, während er "arbeitete". Dann stürzte er ab... Klötzchen-TV! Seither ist meine Telefonrechnung deutlich gesunken!
Seine Fernsteuerung hat auch die große weite Welt gesehen, denn mehr als einmal habe ich sie im Aufbruchstress für mein Handy gehalten und statt diesem dann mitgenommen... sahen ja auch beide fast gleich aus und waren vom selben Hersteller.
Auch hatte er lustige TV-Spiele. Man konnte auf dem Bildschirm unter anderem Snake spielen...! Ich habe es zwar nie getan, aber ich hätte es tun können. Es war immer eine gute Option, nach dem Motto: "Wenn mir heute abend gar nichts einfällt, womit ich mich beschäftigen könnte, dann spiele ich halt Snake am Fernseher!". Naja, irgendetwas fällt einem ja immer ein!
Und er hat uns geholfen, unseren doch deutlich großen Bestand an Aluminium-Folie zu reduzieren, denn der Lieblingsmann verschwand bei starkem Klötzchen-TV-Befall in der Küche, holte ein Rolle Alu-Folie und versuchte immer wieder, die perfekte Abschirmung zu entwickeln. Allerdings hat es nie geklappt!
Ach ja, und ich habe auch gemeinsam mit dem alten Sat-Receiver neue Stellen entdeckt, an denen ich Wolle einlagern konnte, denn manchmal funktionierte er nur dann, wenn man in einer bestimmten Position im Zimmer stand/saß/lag und solche neuen Standpunkte haben immer den Vorteil, dann man dann an Stellen schaut, die man sonst eigentlich ignoriert... unter dem Sofa, hinter die Sessel, hinter die Tür...!
Nun ja, jetzt ist er endgültig hinüber.

Wir haben jetzt ein hypermodernen Gerät, daß vermutlich nach ein bißchen "Erziehung" durch den Lieblingsmann demnächst auch Kaffee kochen kann. Zumindest kann man jetzt schon via Computer Nachrichten schicken, die dann auf dem Fernseher erscheinen. Ich habe gestern nicht schlecht gestaunt, als plötzlich bei CSI der Untertitel "Ich habe Hunger! Wann gibt es Essen!" erschien!
Wenn er es jetzt noch hinbekommt, daß das neue computer-gesteuerte platzraubende Multimedia-Funktionsgerät demnächst auch noch Betten beziehen und bügeln kann, dann, ja dann werde ich aufhören dem kleinen blauen Gerät mit den zwei grünen kleinen Lichtern, welche knapp nach Ablauf der Garantiezeit kaputt gingen, nachzutrauern.

... daß der Lieblingsmann zu viel Zeit auf dem Flugplatz verbringt?

Wenn...

... er eigentlich schon nach dem Dienst daheim sein müßte und man, statt das Handy anzurufen, gleich mit zusammengekniffenen Augen den Himmel auf Flugwetter hin überprüft.

... er im Gesicht und an den Armen deutlich sonnengebräunter ist als man selbst und man sich damit trösten muß, daß es vermutlich nur Diesel-Rückstände sind ;-).

... wenn er morgens zum Dienst fährt und man zum Abschied "Flieg vorsichtig!" statt "Fahr vorsichtig!" sagt und es gar nicht mehr merkt.

... wann man bei dem Wort "Bart" nicht mehr an männliche Gesichtsbehaarung, sondern an Thermiksäulen denkt.

... wenn ständig die guten Microfaser-Tücher aus der Vorratskammer verschwinden, weil man mit denen so toll die Insektenreste von den Flügeln wischen kann.

... wenn man orientierungslos durch die Eifel fährt, sich hilfesuchend in Richtung Beifahrersitz wendet und dort nur ein Schulterzucken und die Aussage "Gib mir ne Luftaufnahme und ich sag Dir, wo wir sind! Ich kenne das alles hier nur von oben!" bekommt.

(Fortsetzung folgt!!!)

... begann der Lieblingsmann auf dem Balkon die Wolkenfetzen zu analysieren. Heute Mittag stellte er fest: "Ha, das werden Cumulus!", sprachs, schwang sich in sein Auto und fuhr zum Flugplatz.

Um 14 Uhr klingelte mein Telefon:

Er: ...in höchsten Tönen flötend... "Ingilein...?"

... Holzauge, sei wachsam! 'Ingilein' in Verbindung mit diesem zarten Flöten in der Stimme... CAVE!...

Ich: "Ja?"
Er: "In Hilden ist Flugtag!"
Ich: "Ja und?"
Er: "Du wolltest doch immer schon mal mein Auto auf längeren Strecken fahren!"

zur Erklärung: Bisher durfte ich diesen Wagen höchstens mal umparken, wenn die Politessen im Anmarsch waren und er mit dickem Kopf im Bett lag... ansonsten hatte er, wenn ich den Wunsch nach einem Trip mit der Luxuskarosse verbalisierte, immer so kreative Ausreden wie: "Ein Diesel ist ein reines Langstrecken-Fahrzeug und nicht mal eben für 'zum Einkaufen' geeignet...!" oder "Diesel fahren ist echt Umgewöhnung. Das müssen wir dann erst mal üben!"...

Ich: "Ja und?"
Er: "Hättest Du nicht Lust, nach Hilden zu fahren?"
Ich: "Warum fährst Du nicht selber?"

... Höhö, Nachtigall, ick hör Dir trapsen..

Er: "Naja, wir wollten eigentlich da hin fliegen!"
Ich: "Und warum brauchst Du dann ein Auto?"
Er: "Ja, also... wir kommen da zwar hin, aber vermutlich nicht wieder weg, weil die kein Schleppflugzeug haben!"
Ich: "Du willst also jemanden haben, der Euch abholt? Dann kann ich ja auch mit meinem Golf kommen...! Schließlich habe ich Dein Auto ja noch nie gefahren!"

Ha, ich grinste heimlich, weil ich spürte, wie er sich wand wie ein Aal...

Er: "Nein, das mit dem Golf, das geht nicht, denn wir müssen ja auch die Flugzeuge irgendwie da weg bekommen!"
Ich: "Du willst also, daß ich mich mit Deinem Auto samt diesem Ungetüm von Anhänger auf die Autobahn begebe? Sach mal, bist Du noch nüchtern?"
Er: "Das ist doch kein Problem... du bist früher mit dem Pferdeanhänger ständig durch die Gegend gejuckelt!"
Ich: "Aber ein Pferd ist kürzer als ein Flugzeug...! Das geht bestimmt schief, nee, das traue ich mir nicht zu... nicht ohne Einweisung auf Deinem Auto!"

... ich konnte deutlich spüren, wie er innerlich fluchte und ließ ihn zappeln...

Er: "Man muß eben mal ins kalte Wasser springen... Du schaffst das schon!"
Ich: "Ich bin mir sicher, daß Du irgendwas genommen hast! Du traust mir doch sonst nicht zu, daß ich Dein Luxusgeschoß geradeaus lenken kann!"
Er: "Jetzt übertreibst Du! Ich vertraue Dir völlig, sonst würde ich Dir diese verantwortungsvolle Aufgabe ja nicht übertragen! Du must jetzt endlich mal Erfahrung sammeln!"
Ich: "Ist es nicht eher so, daß Du keinen anderen Verrückten findest, der Dich in Hilden einsammelt?"
Er: "Naja, es ist tatsächlich sonst keiner erreichbar!"
Ich: "Aha! Ertappt!"
Er: "Und? Fährst Du nun?"
Ich: "Was tust Du dafür, wenn ich mir für Dich den Sonntagnachmittag um die Ohren schlage?"
Er: "Das verhandeln wir später!"
Ich: "Du kannst auch in Wolle bezahlen!"
Er: "Urgs!"

Ergebnis: Ein Trip nach Hilden-Kesselsweier mit einem fabelhaften Sonnenuntergang auf dem wirklich lauschigen kleinen Flugplatz.

Außerdem will der Lieblingsmann nun auch noch Socken aus handgesponnener Schafswolle haben, weil die angeblich am wärmsten sind... er hat sich nämlich heute beim Fliegen kalte Füsse geholt. Der Sommer scheint tatsächlich vorbei zu sein...

Wir sitzen mit einem guten Freund im Biergarten und er erzählt, daß er nächste Woche beruflich eine Woche in Dublin ist. Ich denke laut darüber nach, daß ich ja eigentlich spontan mitfliegen könnte um Karen zu besuchen, schließlich ist Fliegen mit RyanAir inzwischen billiger, als mit dem Zug nach Berlin zu fahren.

Seitenblick von Dem-der-den-Harry-Potter-mitnahm:
"Was willst Du denn in Dublin?"
Ich: "Ich könnte mir endlich mal echte irische Schafswolle zum Spinnen kaufen...!"
Er: "Oh mein Gott!"

Später, beim Verabschieden, bietet der Freund - ganz Kavalier - an, daß er mir die Wolle ja auch einfach mitbringen könnte...
Kommentar vom Lieblingsmann:
"Vergiss es! Soviel Übergepäck bist selbst Du nicht bereit zu zahlen! Dafür müsstest Du schon 'ne Transall chartern!"

Männer!

... kam Der-der-den-Harry-Potter-mitnahmen zurück von dort, wohin er den Harry Potter mitnahm und natürlich ist er, wie ich es schon geweissagt hatte, nicht dazu gekommen, das Buch auch zu lesen.

Aber er brachte viele schöne Dinge aus Frankreich mit, die nun unsere Vorratsschränke füllen sollen... Monin-Sirup in den interessantesten Geschmacksrichtungen, jede Menge Öle und interessante Essigsorten, Senf, Fischsuppe in Gläsern (ob ich die esse, weiß ich noch nicht!), französische Marmelade... kurz, die Küche platzt aus allen Nähten.

Nun liest er den Harry Potter und ich habe die Aufgabe, die Erweiterungen unseres Lebensmittel-Sortiments in den Schränken zu verstauen.

Ansonsten habe ich am Wochenende mal den Tiger angeschlagen und einige Maschenproben für den Trekking-Pullover gemacht.

Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich jetzt in Panelen stricken soll oder in Runden, ob Raglan oder Armkugel, ob schlicht oder mit Muster... wir werden sehen.

Ich führe mit stolzgeschwellter Brust meinen Häkelmantel (allerdings noch ohne Ärmel) vor...

Ich: "Und? Wie findest du ihn?"
Er: "Öhmm... weiß nicht!"
Ich: "Wie?"
Er: "Ich verstehe den Sinn nicht!"
Ich: "Wie bitte?"
Er: "Warum häkelt man sich einen Mantel, der nicht wärmt? Ist das nicht Verschwendung?"
Ich: "Der ist ja auch für den Sommer! Der muß nicht wärmen!"
Er: "Und warum machst du ihn dann? Ein Mantel mit Löchern, der nicht wärmt, für den Sommer???"
Ich: "Das ist halt ein modisches Accessoire!"
Er: "Ich verstehe die Frauen nicht... entweder es wärmt, dann sehe ich es ein, oder aber es wärmt nicht, dann ziehe ich es doch nicht an... ist doch sinnlos!"
Ich: "Du verstehst halt nichts von Mode!"
Er: "Sind gestrickte Löcher zur Zeit Mode?"

Männer!!!!

Ein Bild vom noch ärmellosen Mantel gibts nachher... die Akkus der Digicam müssen erst noch laden.

Ich sitze am Rechner. Mein Lieblingsmann kommt aus der Küche und schaut mir ins Gesicht...

Er: "Du hast Wolle gekauft!"
Ich: "Wie?"
Er: "Ich sehe es dir an! Du hast Wolle gekauft... gerade eben!"
Ich: "Warum?"
Er: "Du grinst!"
Ich: "Darf ich nicht einfach so grinsen?"
Er: "Doch, aber das ist ein spezielles Grinsen... ! So ein Grinsen wie... nein, ich will gar nicht sagen, woran mich das erinnert!"
Ich: "Das würde mich jetzt aber wirklich interessieren!"
Er: "Vergiß es! Hast dun nun Wolle gekauft?"
Ich: "Öhmm... ja!
Er: "Ich wußte es!"
Ich: "Wäre dir eine Putz-süchtige Frau lieber als eine Strick-süchtige?"
Er: "Gibst du mir Bedenkzeit für die Antwort?"
Ich: "Also bitte!!!"
Er: "Kann ich eine Mischung aus beidem haben?"
Ich: "Handeln ist nicht... lieber dauerhaft saubere Fenster oder dauerhaft warme Füße?"
Er: "Du könntest die Putzlappen ja vorher stricken...!"
Ich: "Ich habe eine bessere Idee: ich stricke die Putzlappen und du verwendest sie dann! Du willst doch immer ein gemeinsames Hobby! Du könntest dann gleich bei den Fenstern anfangen...!"
Er: "Okay, dann lieber Strick-süchtig! Willst du vielleicht noch etwas Wolle bestellen?"

Er: "Und, Schatz,... der Besen schon poliert und die Katze schon reisefertig?"
Ich: "Hä? Wir haben keine Katze! Und der Besen ist nach wie vor in der Abstellkammer!"
Er: "Naja, kannst ja auch in modernen Zeiten wie heute vielleicht den Staubsauger nehmen!"
Ich: "Willst du mir etwa sagen, daß ich mal wieder aufräumen soll?"
Er: "Zumindest habt ihr gutes Flugwetter... glaub mir, ich kann das beurteilen!"
Ich: "Sach ma, ist das wirklich Kaffee, was du da trinkst?"
Er: "Kaffee mit Milch... vorausgesetzt, du hast mir da nichts reingemischt!"
Ich: "Vielleicht hast du Fieber... soll ich mal messen?"
Er: "Gerade du als Rothaarige müßtest doch mit dem heutigen Datum etwas anzufangen wissen?"
Ich: "Hä?"
Er: "Walpurgisnacht!"
Ich: "Na denn... dann gehe ich mal den Staubsauger reisefertig machen und fliege zum Blocksberg...! Ob die Nachbarn mir wohl ihre Katze leihen?"
Er: "Könntest Du von unterwegs vielleicht noch Spargel für morgen abend mitbringen...?"

Na denn... auf in den Harz!

... das es Frühling wird?

Wenn der Lieblingsmann am Feiertag freiwillig um 8 Uhr das Bett verläßt, dann ebenfalls freiwillig Kaffee kocht und dann etwa 20 Minuten auf dem Balkon steht und die Wolkenformationen betrachtet. Seine Analyse ergab, daß das Wetter durchaus flugtauglich ist und nun gibt es kein Halten mehr.

Voller Vorfreude trug er diverse Dinge auf einem Haufen zusammen, Laptop, ComPaq, Sonnencreme, den Notarztkoffer, Trinkflaschen und alles, was er als überlebenswichtig betrachtet. Auf meine Frage hin, ob er vielleicht noch Kühlschrank und Backofen mitnehmen wolle, erntete ich nur einen vernichtenden Blick und er wies mich erneut auf die Lektüre dieses Buches zur Entspannung hin.

Nachdem er nun also den halben Hausstand in Richtung Flugplatz verlagert hat, kann ich endlich entspannt den Feiertag genießen und werde gleich mal meine Strickhefte nach einem Sommertop für den Urlaub durchforsten. Gestern habe ich immerhin als Aufwärmübung schon mal wieder Socken gestrickt.

... bin ich nach Hause gekommen und der Lieblingsmann begrüßte mich mit einem Blick, der halb Sorge und halb Verärgerung ausdrückte. Aufgrund unserer morgendlichen Verständigungsprobleme ist die Abstimmung der Termine ja nicht immer die Beste...

Er: "Wo, um Gottes Willen, warst du?"
Ich: "Ich habe dir doch einen Zettel geschrieben...!"
Er: "Was? Wo?"
Ich: "Da wo immer! Am Kühlschrank!"
Er: "Du meinst diese verwirrende Nachricht?"
Ich: "Verwirrend?"
Er: "Inga!!! Auf dem Zettel stand: Bin im Feld kreisen! Brötchen frisch!"
Ich: "Ja und? Ist doch sonnenklar! Ich war beim Feldenkrais und in der Küche liegen frische Brötchen!"
Er: "Hättest du das nicht genau so schreiben können? Ich hätte jetzt eher vermutet, daß du in einem Weizenfeld spazieren gehst und dann aus Weizenmehl frische Brötchen backen willst...!"
Ich: "Wo um alles in der Welt sollte ich wohl um diese Jahreszeit ein Weizenfeld finden???"
Er: "Das ist es ja, was mich so verwirrt hat...!"

Okay, ich sollte vielleicht demnächst meine Kurznachrichten nicht so kreativ formulieren... ;-)!

Der Mann mit dem ich Bett und Kühlschrank teile geht heute zu einem Karnevalsball. Ich als Nicht-Jeck habe mich natürlich geweigert und verweigere ebenfalls auch die Unterstützung dieses Vorhabens, indem ich ihm klargemacht habe, daß ich auf keinen Fall noch auf die Schnelle ein Kostüm nähe. Gut, das Kostüm-Problem hat er nun mit Hilfe eines Freundes gelöst...

Er: "Öhmm... eine Bitte habe ich aber doch an Dich!"
Ich: "Vergiss es, ich nähe nix mehr, ich bügele nix mehr und ich leihe Dir auch nicht mein Make-Up!"
Er: "Naja, Du könntest mir schon beim Schminken helfen...! Oder willst Du, daß ich es selber tue? Weißt du, wie ich dann aussehe?"
Ich: "Ja!!! Das ist ja gerade das Spannende!"
Er: "Aber das war auch gar nicht meine Bitte...!"
Ich: "Was denn noch?"
Er: "Du kannst doch tanzen, oder?"
Ich: "Du willst, daß ich dir Tanzen beibringe????"
Er: "Naja, so'n paar Grundsschritte vielleicht... ich habe einfach alles vergessen seit der Tanzstunde!"
Ich: "Sonst noch Wünsche?! Ein Taxi-Service vielleicht?"
Er: "Äh, würdest Du das tun?"
Ich: "Klar, Hin- und Rückfahrt kostet ein Kilo Space!"
Er: "Hä?"
Ich: "Du zahlst den Preis von einem Kilo Space und ich fahre Dich hin und hole Dich ab! Spaß gegen Space...!"
Er: "Ich wage jetzt nicht zu fragen, was so ein Kilo kostet!"
Ich: "25 plus Mehrwertsteuer!"
Er: "Du bis jeck!"
Ich: "Nein, der Jeck bist du bzw. wirst es nicht sein, wenn ich dich da nicht hin fahre...! Und wenn ich schon einsam, verlassen und unglücklich strickend auf dem Sofa daheim sitzen muß, dann will ich wenigstens einen finanziellen Vorteil haben!"
Er: "Das ist eindeutig Wucher!"
Ich: "Dann viel Spaß bei der Suche nach einem Taxi heute nacht...! Würdest du in Aachen auf eine Party gehen, hätte ich mich mit einem Knäuel Sockenwolle begnügt, aber so... das sind viermal 20 Kilometer! Und denke mal, wie viel Strick- und Spinnzeit dabei ungenutzt vergeht!"
Er: "Trotzdem ist das Wucher...!"
Ich: "Irgendwie muß ich doch meine Wolle finanzieren...! Und irgendeinen Vorteil muß doch dieser Wahnsinn auch für mich haben...!"

Jetzt meditiert er darüber, ob er meinen zugegebenermaßen ein ganz kleines bißchen überzogenen Preis wirklich bezahlen soll. Ich finde, ein bißchen leiden muß er noch und dann werde ich mich verhandlungsbereit erklären... ;-)! Und sollte er tatsächlich doch Taxi fahren, dann wird ihn das a) nicht weniger kosten und b) habe ich dann zwei Stunden mehr Strickzeit! Öche Alaaf!

... und ihre Tücken!

Mein heißgeliebter roter Flitzer ist ein Auto mit... mmmh... nennen wir es mal Charakter. Er hat sein Eigenleben. Die Zentralverriegelung ist ab und zu mal kaputt und läßt mich gelegentlich nicht rein oder auch mal nicht raus, das elektrische Schiebedach öffnet sich auch schon mal spontan (bevorzugt bei strömendem Regen oder wenn ich über Kopfsteinpflaster fahre), die Alarmanlage heult auch schon mal bei einer Bodenwelle (klingt ein bißchen nach überfahrener Katze ;-) ), kurz, die Elektronik spinnt ein wenig.
Man könnte den Fehler vielleicht sogar beheben, aber bisher fand ich die Macken nicht so gravierend... eben eher ein Zeichen von Persönlichkeit.

Gut, gelegentlich nervt es auch, wenn mich der rote Teufel bei strömendem Regen die Türen nicht öffnen lässt oder ich nachts verzweifelt versuche, die Alarmanlage abzustellen, weil mal wieder ein heftiger Windstoß am Auto gerüttelt hat und alle Nachbarn grinsend bzw. wutschnaubend an den Fenstern hängen. Dann meckere ich auch schon mal über meinen fahrbaren Untersatz und höre dann von meinem Freund stets mit einem leicht hämischem Unterton in der Stimme solche Sätze wie: "Ich sach ja, Golf... Gefährt ohne logische Funktion!" oder "Kauf Dir doch endlich mal ein vernünftiges Auto!". Solche Sätze tun weh...

Heute morgen dann um 9 Uhr ein Anruf:
Er: "Ingilein???" ... wenn er "Ingilein" sagt, dann will er etwas... "Ähmm, könntest Du mir mal die Telefonnummer von Audi XY raussuchen?"
Ich: "Warum?"
Er: "Och... naja... öhm, ich steh hier auf dem Parkplatz vom Krankenhaus und irgendwie springt mein Auto nicht an! Ich verstehe das gar nicht!"

In diesem Augenblick wandte ich meine Augen gen Himmel, dankte im Stillen und sagte den Satz der Sätze:
"Kauf Dir doch endlich mal ein vernünftiges Auto!"
Dann ging ich grinsend die Telefonnummer von Audi suchen.

Es gibt noch ausgleichende Gerechtigkeit ;-)...

... oder: "Wie treibe ich den Mann in den Wahnsinn!"

Konträrer könnte es nicht sein! Er hat mit "Guten Morgen!" und dem Fluch über unsere kaputte Gastherme, die uns seit Wochen zu "Schnellduschern" macht, seine drei morgendlichen Worte schon verbraucht... ich plappere! Keine Ahnung, warum ich gerade am frühen Morgen so mitteilsam bin!

Heute auch wieder:
Ich trällere fröhlich einen Ohrwurm vor mich hin... böser Blick seinerseits. Gut, nicht jeder mag morgens zwischen 6 und 7 die Beachboys (lief gestern im Radio!).
Ich: "Du denkst daran, daß...!"
Er: "Häh?"
Ich: "... daß du am Wochenden meinen Rechner mal therapeutisch behandelst!"
Er: "Was?"
Ich: "Hab ich doch schon gesagt, der spinnt irgendwie und holt keine mails mehr und ...!"
Er: "Hmmm!"
Ich: "Machst Du?"
Er: "Was?"
Ich: "Den Rechner...!"
Er: "Hmmm...!"
Ich: "Ich habe schon geschaut, das Wetter wird eh schlechter und dann kannst Du eh nicht auf den ...!"
Er: "Wetter?"
Ich: "... Flugplatz!" *)
Er: "Warum?"
Ich: "Ach ja, und denk mal an meine Auflaufform, die noch bei Euch rumstehen muß, die brauche ich dringend!"
Er: "Was ist mit dem Wetter am Wochenende?"
Ich: "Auflaufform!!!!"
Er: "Welche Auflaufform?"
Ich: "Meine! Die, in der das Appel Crumble war!"
Er: "Wie wird denn das Wetter?"
Ich: "Gewitter, Orkanböen, Hochwasser, Sturmflut und vielleicht ein Wirbelsturm!"
Er: "Vermutlich das Tief 'Inga'!"

Ich gebe auf! Morgens ist er einfach nicht kommunikativ! Wegen der Auflaufform werde ich vermutlich auf Station anrufen müssen... und jetzt gehe ich erst einmal nachsehen, wie das Wetter am Wochenende wirklich wird!

*) Die Worte "nicht" und "Flugplatz" in einem Satz lösen grundsätzlich Panikattacken bei ihm aus und erhöhen damit zumindest deutlich seine Aufmerksamkeit gegenüber dem, was ich sage ;-).

... über zwei Kaffee-Tassen.
Er Morgenmuffel, ich "morgendliches Plappermaul"...

Ich: "Kommst du heute pünktlich nach hause? Du weißt doch noch... der Geburtstag von... so gegen drei!"
Er: "Hmpf!"
Ich: "Was heißt das?"
Er: "Ja?"
Ich: "Ich wollte wissen, ob du heute...!"
Er: "Ja!"
Ich: "Also schaffst du es zum Kaffee?"
Er: "Hmpf!"
Ich: "Um drei, ja?"
Er: "Was?"
Ich: "Der GEBURTSTAG!"
Er (unter Ausbeutung seines vollständigen morgendlichen Wortschatzes): "Geburtstag? Du?"
Ich: "Nein, ich nicht! Wir sind eingeladen... zum Kaffee... so gegen drei! Erinnerst du dich?"
Er: "Hmmmm!"
Ich: "Also soll ich jetzt auf dich warten, oder kommst du später nach?"
Er: "Hmmmmm! Ja!"
Ich: "Was "ja"?"
Er: "Hmpf!"

Das war´s! Mehr schafft er nicht...
Zwei völlig unterschiedliche Gemüter vereint über zwei Kaffee-Tassen und einer Zeitung. Ich rede ohne Ende und versuche, den Tag schon vor 7 Uhr so zu planen, daß ich den Überblick behalte, er ist zu dieser Zeit mundfaul, muffelig und zeigt keinerlei Anzeichen dafür, daß er überhaupt versteht, was ich von ihm will. Es ist schrecklich und treibt mich regelmäßig in den Wahnsinn, denn wer redet schon gerne auf ein reaktionsloses Gegenüber ein. Aber ich kann auch nicht schweigen, ich muß reden! Vermutlich nervt ihn mein Geplappere genauso... wie sonst wäre dieser Spruch zu erklären: "Du bist morgens am sympathischsten, wenn du noch schläfst!" *ggg*...