Ich sitze am Rechner. Mein Lieblingsmann kommt aus der Küche und schaut mir ins Gesicht...
Er: "Du hast Wolle gekauft!"
Ich: "Wie?"
Er: "Ich sehe es dir an! Du hast Wolle gekauft... gerade eben!"
Ich: "Warum?"
Er: "Du grinst!"
Ich: "Darf ich nicht einfach so grinsen?"
Er: "Doch, aber das ist ein spezielles Grinsen... ! So ein Grinsen wie... nein, ich will gar nicht sagen, woran mich das erinnert!"
Ich: "Das würde mich jetzt aber wirklich interessieren!"
Er: "Vergiß es! Hast dun nun Wolle gekauft?"
Ich: "Öhmm... ja!
Er: "Ich wußte es!"
Ich: "Wäre dir eine Putz-süchtige Frau lieber als eine Strick-süchtige?"
Er: "Gibst du mir Bedenkzeit für die Antwort?"
Ich: "Also bitte!!!"
Er: "Kann ich eine Mischung aus beidem haben?"
Ich: "Handeln ist nicht... lieber dauerhaft saubere Fenster oder dauerhaft warme Füße?"
Er: "Du könntest die Putzlappen ja vorher stricken...!"
Ich: "Ich habe eine bessere Idee: ich stricke die Putzlappen und du verwendest sie dann! Du willst doch immer ein gemeinsames Hobby! Du könntest dann gleich bei den Fenstern anfangen...!"
Er: "Okay, dann lieber Strick-süchtig! Willst du vielleicht noch etwas Wolle bestellen?"
... habe ich dann schweren Herzens die bereits gehäkelten fünf Mustersätze wieder aufgeribbelt und neu mit einer halben Nadelstärke mehr losgehäkelt. Jetzt kommen Höhe und Breite auch hin, aber irgendwie ist das Ganze deutlich weicher (oder besser "fuddeliger") als vorher. Komisch, beim Stricken habe ich es ja gerne eher weich als so bretthart, beim Häkeln habe ich immer das Gefühl, daß es dann zu locker wird, wenn das ganze eben nicht so fest ist. Dabei soll der Mantel ja eigentlich schön weich fallen...!
Naja, vielleicht verschwindet dieses negative Bauchgefühl mit fortschreitender Anzahl der Mustersätze wieder.
Außerdem habe ich mir gestern die letzte Sabrina, in der auch der Mantel drin ist, nochmal genauer angesehen und gleich drei Pullover entdeckt, die mir ausgesprochen gut gefallen. Und für all diese Modelle könnte ich bereits vorhandene Wolle verwenden. Was will ich also mehr? Naja, vielleicht mehr Zeit, um all das umzusetzten!
Und auch wenn es in den Fingern schon wieder kribbelt (Diagnose: fortschreitende Startitis), werde ich jetzt erst einmal brav den Mantel häkeln.
... nun auch noch MTFMaPro (make the f*** MaschenProbe!).
Grummel! Die ersten fünf Mustersätze des Häkelmantel-Rückenteils, also 30 Reihen, sind fertig und irgendwie kam es mir doch deutlich seltsam vor, daß man bis zur Abnahme für die Armlöcher nur 40 Reihen brauchen sollte. Denn von der Länge her ist mein fertiges Stück noch meilenweit von der Höhe für die Armlöcher entfernt und auch in der Breite ist es etwas schmaler, als es sein sollte (was ich allerdings nicht soooo dramatisch finde).
Zwar habe ich eine Mini-MaPro gemacht, aber das diente eigentlich nur dem groben Abschätzen, nach dem Motto "So ungefähr kommt's hin, basta!"...
Tja, und nun passt es also irgendwie gar nicht.
Die Lösung:
Erst einmal habe ich jetzt eine richtige Maschenprobe gemacht, habe sie gewaschen und nun trocknet sie auf dem Balkon vor sich hin. Außerdem werde ich es noch einmal mit einer halben Nadelstärke mehr versuchen und schauen, wie das Maschenbild dann ausschaut. Vielleicht ist das ja die Lösung?!
Wieder einmal zeigt es sich, daß Maschenproben durchaus ihren Sinn haben und daß der, der sie ignoriert, eben Lehrgeld in Form von Aufribbel-Arbeit zahlen muß.
Was ist dein größter Stricktraum? Und warum hast du ihn noch nicht realisiert?
Über einen Stricktraum hatte ich ja schonmal berichtet: den Strickmantel Morocco. Bisher habe ich ihn noch nicht realisiert, weil es zwei limitierende Faktoren gab, erstens der Materialpreis und zweitens mein Durchhaltevermögen. Das mit dem Materialpreis hat sich inzwischen relativiert, seitdem ich beschlossen habe, die Wolle selber zu spinnen, bleibt also noch das Problem mit dem Durchhaltevermögen ;-)! Aber ich bin sicher, daß ich den Mantel irgendwann in Angriff nehmen werde... vielleicht sogar schon im nächsten Herbst.
Ansonsten habe ich noch ein paar Träume:
Zum Beispiel eine sinnvolle Verwendung für all meine Sockenwollreste zu finden. Allerdings werde ich demnächst erst einmal einen Restepullover als RVO machen. Damit kann ich zumindest schon mal die Hälfte der Reste verwursten.
Noch ein Traum ist es, mir endlich eine Strickmaschine zu kaufen, was allerdings bisher daran scheitert, daß ich zu wenig über diese Maschinen weiß, als das ich einfach so mal bei ebay schauen könnte. Auf jeden Fall will ich einen Feinstricker und die Maschine soll Socken stricken können... und zwar rund. Irgendwelche Tips???
... oder wie auch immer man diese Angewohnheit nennen mag!
Nicht nur, daß ich bei visueller und auditiver Berieselung (sprich: Fernseher) immer die Hände bewegen muß (sprich: Stricken), nein, ich muß auch noch ständig etwas mit Selbigen herum schleppen. Und dazu tue ich das meistens auch noch unbewußt! Es fällt mir immer erst dann auf, wenn ich den so verschleppten Gegenstand dringend suche.
Zum Beispiel gehe ich mal eben in die Küche, weil ich neuen Kaffee brauche und nehme das tragbare Telefon, daß ich gerade noch benutzt habe, mit... warum auch immer! Dann brauche ich natürlich beide Hände für die Kaffee-Maschine und lege das Telefon irgendwo ab, nur um dann direkt zu vergessen, wo ich es denn hingelegt habe. Auf diese Art verschwinden täglich Handy, diverse Fernsteuerungen von verschiedenen Elektrogeräten, das Funktelefon, aber auch Häkelnadeln, Maßbänder, Scheren, etc.
Zum Glück hat zumindest das Funktelefon eine Inga-freundliche Suchfunktion, denn es gibt ein sehr unangenehmes Geräusch von sich, wenn man eine Taste an der Basisstation drückt. Aber beim Handy wird es schon schwieriger, da es meistens auf Vibration steht... da muß man dann schon sehr deutlich hinhören oder aber es so lange vibrieren lassen, bis es sich zu einer Tisch- oder Schrankkante hin-vibriert hat und dann mit lautem Krachen auf den Boden fällt... Samsung-Handys bestehen übrigens auf jeden Fall den "Unkaputtbar-Test"!
Zur Zeit suche ich mal wieder verzweifelt die Fernsteuerung des Fernsehers... auf dem Balkon, wo sie das letzte mal ein paar Tage lag, habe ich schon geschaut. Naja, bleibt der Fernseher halt aus!
Die Häkelnadel, mit der ich gestern abend noch Rosetten gehäkelt habe, habe ich gerade eben auf dem Kühlschrank wiedergefunden. Diverse andere Dinge suche ich noch ;-)!
Allerdings tröste ich mich damit, daß ich bisher eigentlich alles irgendwann wiedergefunden habe... spätestens dann, wenn ich nach langem erfolglosen Suchen Ersatz beschafft hatte.
Zwei sind schon fertig... fehlen also noch 182 ;-)!
Das macht wirklich Spaß und schaut hübsch aus. Ich werde langsam echt zum Häkel-Fan und ertappe mich bei seltsamen Gedankengängen. Ob man Socken auch häkeln kann? Würde eine gehäkelte Tischdecke in unsere Wohnung passen?
Dabei habe ich eigentlich ein Häkeldecken-Trauma! Die Mutter meines Verflossenen war großer Häkeldecken-Fan und stattete auch unsere damalige Wohnung großzügig damit aus. Irgendwann kam ich mal aus dem Urlaub wieder und die Wohnung war komplett behäkelt... sogar einen gehäkelten Monitor-Überzieher gab es und auch unter den Zahnputzbechern im Bad lagen gehäkelte Untersetzer. Als der Mann dann Vergangenheit war, habe ich beschlossen, daß in meine Wohnung niemals mehr auch nur eine Häkeldecke kommt... !
Aber man kann ja seine Meinung auch ändern ;-)!
... ist klar im Vorteil bzw. RTFM (read the f** manual)!
Gestern abend habe ich voller Begeisterung mit dem Rückenteil meines Häkelmantels begonnen und auch tatsächlich noch etwas mehr als zwei Mustersätze geschafft.
Heute habe ich mir mal das Foto in der Zeitschrift genauer angesehen und festgestellt, daß dort auf 60 Reihen 12 Noppenreihen verteilt sind... was mir aber bei einem Mustersatz von sechs Reihen etwas seltsam vorkam. Nach ausführlichem Lesen der Anleitung stellte ich dann fest, daß das Muster nicht aus sechs, sondern nur aus fünf Reihen besteht, da die erste Reihe nicht mehr wiederholt wird... grummel! Allerdings würden dann die Büschelmaschen, die die Noppen bilden, abwechseln jeweils in einer Hinreihe und in einer Rückreihe gehäkelt, was ich nicht schön finde, denn eigentlich kommen sie nur, wenn sie in einer Rückreihe gehäkelt werden, richtig plastisch heraus. Also doch sechs Reihen Mustersatz, auch wenn es dann eben nicht ganz der Vorlage entspricht?
Gerade habe ich nochmal einen Probelappen im Original-Muster gehäkelt, um zu sehen, was mir besser gefällt:
Fazit: Ich weiß es nicht...! Eigentlich finde ich die plastischeren Noppen bei meiner Version fast besser. Ich werde vermutlich nochmal ein bißchen darüber nachdenken müssen.
Solange häkele ich eben erst mal eine Rosette der Stola...
Manchmal findet man schöne Dinge dort, wo man sie überhaupt nicht erwartet - wo hast du denn schon überall Wolle zum Kaufen entdeckt?
Öhmm... irgendwie muß ich da passen. Bisher habe ich eigentlich Wolle nur in Wollgeschäften gekauft.
Vor ein paar Monaten gab es mal dünnes Häkelgarn im Lidl, das ich auch gekauft habe... aber ansonsten? Keine besonderen Vorkomnisse...!
Unerwartet waren vielleicht meine ersten beiden Knäuel Opal-Sockenwolle. Ich war auf der Creativa und suchte einen Stickrahmen für meine Perlenstickereien. Irgendjemand gab mir den Tip, daß es in der letzten Halle ganz hinten in der Ecke einen Stand mit Stickrahmen in allen Größen gäbe. Den Stand habe ich dann auch gefunden und den Stickrahmen gekauft. Neben der Kasse stand da dann, etwas versteckt, ein kleiner Korb mit Sockenwolle und ich habe mir zwei schöne Knäuel rausgefischt. Erst später habe ich dann entdeckt, was für Schätze ich da ergattert hatte, denn die Muster waren wunderschön und seither bin ich ja bekanntlich süchtig...!
Für viele ein leidiges Thema: die richtige Wollmenge abschätzen. Bleibt bei dir immer zuviel übrig, oder ist das Garn in den letzten Reihen zu Ende? Wie "ermittelst" du deinen Bedarf? Vertraust du auf die Anleitung, sofern vorhanden? Hast du Faustregeln? Berichte doch mal!
Ja, das ist wirklich ein leidiges Thema...
Mein erster selbstgestrickter Pullover der "neuen Strickzeit" endete nämlich mit einem Desaster. Es war ein dunkelblauer Merino-V-Pullover und ich hatte, wie in der Anleitung angegeben, 800 g bei Wolle Halle bestellt. Beim zweiten Ärmel ging mir dann die Wolle aus, ich bestellte nach und bekam natürlich ein völlig anderes blau, daß zum Rest der Wolle überhaupt nicht passte. Der Pullover ist nie fertig geworden. Seither traue ich keiner Mengenangabe in der Anleitung mehr...
Wenn ich das Original-Garn kaufe, dann nehme ich grundsätzlich mindestens zwei Knäuel mehr als angegeben. Normalerweise kann man die zuviel gekauften Knäuel ja dann zurück geben... wenn man denn dann den Kassenbon noch findet ;-)!
Wenn ich nicht das Originalmaterial verwende, dann versuche ich meistens, dieselbe Lauflänge wie die der Originalwolle zu bekommen, oder aber ich rechne die Gesamtlänge auf mein Garn um. Bisher hat das immer wunderbar funktioniert.
Ansonsten weiß ich ungefähr, daß ich je nach Garndicke zwischen 500g (bei dünnem Garn) und 1000g (bei dickerem Garn und Muster) für meine Pullover brauche und wenn ich "ins Blaue hinein" Wolle kaufe, versuche ich also mindestens diese Mengen zu erwerben.
